Menü Schließen

Rückkehr

 

Als die Mutter ruft, kommt der brave Sohn 1932 wieder heim nach Königsbronn. Es gibt immer größere Probleme mit dem Säufer- und Schlägervater, der das Geld durchbringt. Der Hof muss verkauft werden. Elser macht sich selbstständig, spielt aber weiter Zither, inzwischen auch Kontrabass im Orchester bei Konzerten und Tanzveranstaltungen.

In München, der ,,Hauptstadt der Bewegung“, feiert Hitler seit 1933 immer im November mit den ,,alten Kämpfern“ im Saal des Bürgerbräukellers den Hitlerputsch von 1923. Das erfährt auch Georg Elser.

Jeden 8. November redet Hitler, am 9. wird der Marsch der Putschisten vom Bürgerbräu zur Feldherrnhalle nachgestellt, der dort 1923 von der Landespolizei gestoppt worden war.

Bei der Armaturenfabrik Waldenmaier in Heidenheim, in der Elser von 1936-1939 arbeitet, entdeckt er Rüstungsaufträge, was ihm nur bestätigt, dass Hitler Krieg plante.

War dagegen wirklich nichts zu machen, wie alle behaupteten? Die Mehrheit der Deutschen war Hitler verfallen. Elser schwieg, dachte nach und redete mit keinem über die sich verfestigende Idee, Hitler und andere führende Nazis zu beseitigen.

Was für ein Typ war er? Ein fleißiger, gutaussehender, bescheidener Handwerker, hochmusikalisch, lebensbejahend, freiheits- und gerechtigkeitsliebend, unangepasst, Tüftler, Einzelgänger, Gesellschaftsmensch, Frauenliebling und – Nazigegner.

Georg Elser Rückkehr
Georg Elser Rückkehr

Elsers letzte Freundin, Elsa Härlen

„Zunächst habe ich im Keller meiner Hausfrau Härlen eine notdürftige Werkstatt mit meinem Material eingerichtet, wo ich im Auftrage der Frau Greta Rose eine Puppenstube und für die Hausfrau Härlen Küchenstühle angefertigt habe. Der Auftrag zur Anfertigung des Küchenschrankes und der Küchenstühle war mir von Frau Härlen bereits zu der Zeit erteilt worden, wo ich noch bei Grupp in Arbeit stand Für die Puppenstube habe ich ungefähr 5,- RM erhalten. Die Anfertigungskosten für die Stühle der Frau Härlen wurden als Miete verrechnet. Der Küchenschrank wurde von mir nicht mehr fertiggestellt, nachdem die Fertigstellung von dem Ehemann der Frau Härlen im Dezember 1936 aus einem mir unbekannten Grunde abgelehnt wurde. Mit Frau Härlen habe ich seit Frühjahr 1936 ein Liebesverhältnis unterhalten, ob ihr Ehemann damals hiervon Kenntnis hatte, ist mir nicht bekannt. Die Ehe der Eheleute Härlen wurde im Herbst 1938 aus diesem Grunde geschieden. lch selbst war Zeuge vor Gericht und habe, ebenso wie die Frau Härlen, die Aussage verweigert.“