Biografie
Kindheit und Jugend
Wie seine Mutter und später auch sein Sohn, wird Johann Georg als „Bankert“, als uneheliches Kind geboren, und zwar am 4. Januar 1903 im schwäbischen Hermaringen. Die Eltern Maria Müller und Ludwig Elser, Bauer und Holzhändler, heiraten ein Jahr später und ziehen ins nahegelegene Königsbronn bei Heidenheim am Brenzursprung um. Dort kommen die übrigen Geschwister auf die Welt. Ein idyllisches Dorf mit Kloster und Schlossruine, aber auch mit Hammerschmiede, Hüttenwerk, Brauerei und Köhlerei, bedingt durch die Wasserkraft des Abflusses aus dem Brenztopf.
Wo kommt eigentlich der Name Elsr her? Die Elsbeere (Sorbus to minalis) ist ein Rosengewächs, das zu einem stattlichen Baum werden kann und rote Beeren trägt. „Elser“ wurden die Leute genannt, die bei den Elsbeeren lebten, wie Vetter Hans Elser aus Heidenheim erklärte. Im Münchner Botanischen Garten steht ein Elsbeerbaum. Die Elsbeere wurde 2011 zum „Baum des Jahres“ gekürt.
Die Familie Elser hatte ein ganz besonderes Verhältnis zum Holzvater Holzhändler, Georg und Bruder Leonhard Schreiner, Sohn Manfred Prokurist einer Holztürenfirma.
Georg Elser, der,,Schorsch“, muss sich als Altester um die vier jüngeren Geschwister kümmern, er hilft der Mutter auf dem Feld, dem Vater bei seinen Holzgeschäften. Früh lernt er Verantwortung zu übernehmen. Auf sich selbst gestellt zu sein. An andere zu denken. Mitzuleiden, wenn Vaters Pferde nach seinen Prügelattacken viel zu früh sterben.
Nach Beendigung der Volksschule – Rechnen und Schönschreiben waren seine Lieblingsfächer – macht er erst eine Lehre als Eisendreher, dann als Schreiner. Er schließt die Gewerbeschule 1922 in Heidenheim als Klassenbester ab.
Georg Elser ist jetzt Schreinergeselle bei verschiedenen Firmen in der Heimat. Was er verdient, wird ihm vom trunksüchtigen, gewalttätigen Vater abgenommen. Für Georg bleiben meist nur,Kost und Logis“. So lernt er früh Gewalt kennen: der Vater prügelt, die Lehrer schlagen auch, worüber sich aber niemand groß aufregt.
Nichts deutet darauf hin, dass aus ihm einmal etwas Besonderes werden würde.