4. Bürgermeister Michael Stütz 1961), Königsbronn
Königsbronn: „Zur Jugend rüberbringen müssen wir die Wichtigkeit von zivilem Umgehen mit der Staatsgewalt.“
„Was mich persönlich stört, teilweise, und sicher auch die Königsbronner, dass irgendwo nach außen immer suggeriert wird, dass wir also hier das unbeugsame Volk sind, das hier seinen Johann Georg Elser am besten verheimlichen bzw. totschweigen möchte, das ist ganz
sicher nicht so. Wir haben uns mit dem Gemeinderat dazu entschieden, dass wir uns zu Johann Georg Elser bekennen, und damit haben wir uns entschieden, dass wir auch für ihn und um seine Person etwas machen, das möchten wir in dieser Form mit dieser kleinen Gedenkstätte tun.“ Drei Räume eines künftigen Heimatmuseums sollen Johann Georg Elser gewidmet sein. Noch wird über das Ausstellungskonzept diskutiert. Eine Gedenktafel ist bereits angebracht: „Ich wollte durch meine Tat noch größeres Blutvergießen verhindern.“ Eine Spende der Schwäbischen Hüttenwerke, in denen Elser auch einmal eine Zeit gearbeitet hatte.
In denen sein Bruder Leonhard 36 Jahre als Modellschreiner verbrachte. Elser ist fiir Stütz kein Held, das nicht, das passt nicht so recht in sein Bild der Helden aus den Sagen, aber fiir einen frühen Verfechter der Menschenrechte hält er ihn schon. Er fragt sich: „.. .ob es eigentlich nicht richtig wäre, so eine Art von Johann-Georg-EIser-Tage zu etablieren, und ich glaube, das ist auch das Wichtige, was man vor allem zur jüngeren Generation rüberbringen muss: also der zivile Ungehorsam gegen diese Staatsgewalt.“
„Ziviler Ungehorsam gegen diese Staatsgewalt“ aus dem Munde eines konservativen
Politikers, das klingt schon fast aufrührerisch, auch wenn nur ein Regime wie das Dritte
Reich gemeint ist.
1998 wird die Elser-Gedenkstätte eröffnet.