2010er Jahre
9.4.2010
Busfahrt vom Elserplatz zu den Elserzellen (im ehemaligen KZ Dachau), Führung in Dachau mit Lili Schlumberger-Dogu, Gedenkfeier in der Versöhnungskirche mit Pfarrer Lorenz, Prälat Ludwig Mödl, Petra Finsterle und Hella Schlumberger.
Gitarre: Sepp Raith, Orgel: Pfarrer Lorenz, Gesang: Juliane Gredmaier ( u.a. das Bonhoeffer-Lied: „Von guten Mächten wunderbar geborgen“)
Sommer 2010
Die Münchner Jury des Elserpreises von 2009 fährt nach Konstanz, um die Verleihung des Elser-Preises für 2011 zu besprechen. Besuch am Ort seiner Festnahme in Konstanz 20 Meter von der Schweizer Grenze entfernt.
Herbst 2010
Obwohl alles klar schien, gesteht die Konstanzer Georg-Elser-Initiative, den Preis 2011 wieder nicht verleihen zu können, auch keine andere Initiative bietet sich an, deshalb übernimmt München erneut die Verleihung
08.11.2010
Gedenkstunde zum 71. Jahrestag des Bürgerbräuattentats am Elserplatz mit Rednern:
- der SPD (Reinhard Bauer)
- der Grünen (Sigi Benker)
- der Linken (Petra Finsterle)
- und dem Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU)
Diesmal nimmt die Presse Notiz davon, im Gegensatz zu früheren Elser-Veranstaltungen, wohl nur, weil der Kultusminister dabei ist.
2010
Der Broschürenschreibe r der Elser Gedenkstätte in Königsbronn, Ulrich Renz, wird auf Unterlassungen, Halbwahrheiten und Lügen in seiner Münchenbroschüre und seinem Münchenbuch über Elser hingewiesen und um Richtigstellung gebeten. Er antwortet mit einem Prozess, der Hella Schlumberger zum Widerruf zwingen soll. Im Dezember 2010 verliert er den Prozess in Karlsruhe und muß die Kosten übernehmen, was ihn nicht davon abhält, bei seiner Abschreibmethode zu bleiben.
Nicht weiter aufgezählt: Vorträge, Führungen, Lesungen an Schulen ( oder mit Schülern), Volkshochschulen, Kulturämtern oder bei Seminaren und Tagungen (z.B. in Tübingen und Braunau), Journalistenberatungen für Artikel, Sendungen, Filme; Gestaltung des Schaukastens der ehemaligen „Aktion Maxvorstadt“, oft zum Thema Elser.
11. April 2010
Einweihung des Georg-Elser-Denkmals von Friedrich Frankowitsch am Bahnhof in Königsbronn.
2011
Interviews gemacht, Kontakte und Literatur für Markus Schäfer beschafft, der einen 90- Minuten-Film über Georg Elser drehen will. Ohne ihn beendet zu haben, stürzt er im Juni 2011 in den Bergen Liguriens ab. Wir trauern um ihn Juli 2011 Kunst und Film im Georgianum an der Ludwigstraße:
- Museumsführung „Romanische Kirchenkunst“ von Prälat Mödl
- Rede Hella Schlumberger: „Aufmüpfige Pornologen“: Helmut Palmer, der „Remstalrebell“ und Korbinian Aigner, der „Apfelpfarrer“
- Filmvorführung: „Aigner, ein bayerischer Dorfpfarrer zwischen Obstbau und Hochverrat“, anschließend Diskussion mit den beiden Regisseuren Bemt Engelmann und Gisela Wunderlich
- Zither Ludwig Mödl
8.11.2011
Einweihung des Denkzeichens in Berlin:
Am 8. November 2011 wird das 18 m hohe Denkzeichen für den Hitler-Attentäter Georg Elser in der Wilhelmstraße in Berlin-Mitte um 12.00 Uhr der Öffentlichkeit übergeben. Es zeigt sein Profil gegen den Himmel und steht am Ort der früheren Berliner Gestapo-Zentrale. Redner sind Kulturstaatssekretär Andre Schmitz, der Schriftsteller und Initiator dieses ElserDenkmals, Rolf Hochhuth, und der Künstler Ulrich Klages. Zur feierlichen Übergabe waren Zeitzeugen und Persönlichkeiten aus Politik, Kultur und Wirtschaft geladen.
8.11.2011
Sechste Georg-Elser-Preisverleihung in der Historischen Aula der Akademie der Bildenden Künste an Dietrich Wagner, das „Gesicht des Widerstandes“ gegen den geplanten unterirdischen Bahnhof in Stuttgart, den am 30. September 2010 der Strahl eines Polizei Wasserwerfers so gut wie blind geschossen hatte. Präsident Rehm begrüßt, Sepp Raith spielt, singt und spricht über „den Bayern wenn er grantig wird“. Der Stuttgarter Kabarettist und Gründer der „Anstifter“, die das Herz des Bahnhofswiderstandes bilden, Peter Grohmann redet über „den Schwaben wenn er sauer wird“; Hella Schlumberger spricht über die Begriffe ,Wut‘ und ,Zorn‘, wieso der pejorative Begriff „Wutbürger“ erfunden wurde und auf wen er angewandt wird: auf kritische Bürger nämlich. Jutta Ditfurth, die Radikaldemokratin, hält die Laudatio, Wagner-Anwalt Frank-Ulrich Mann und der Ex-Bürgermeister und bayerische Verfassungsrichter Hahnzog beleuchten den Stuttgarter Protest und den Fall Wagner juristisch, Claus Biegert, Filmer, Journalist und Indianerkenner redet über Formen des indianischen Widerstandes, Hans Söllner, der bayerische Anarcho-Barde, trägt mit seinen Liedern und Geschichten zur „Wir“-Stimmung im Saal bei. Diese Preisverleihung bringt heftige Unruhe in die Elser-Gemeinde. Presse, Mails mit dem Tenor: Elser würde sich im Grab herumdrehen oder „Wie könnt Ihr nur so Einen auszeichnen?“ – bleiben aber in der Minderzahl (nachzulesen in Heft 4 von 2012).
2011/2012
Nachdem der alte Sponsor des Preises ausgefallen war, kam die Idee auf, die Stadt München am Elserpreis zu beteiligen. Grünen-Fraktionsvorsitzender Sigi Benker und Michael Leonhard (SPD) setzten sich dafür ein, dass die Stadt den Preis zur Verleihung übernehmen möge, was dann auch geschah. Somit gibt es in München sowohl den Geschwister-Scholl-Preis (jährlich) als auch den Georg-Elser-Preis (alle zwei Jahre). Das Preisgeld ist auf 5000 Euro festgesetzt. Die Georg-Elser-Initiative hat damit die Hände für weitere Aktivitäten frei, obwohl sie es vorgezogen hätte, den Preis gemeinsam mit der Stadt zu verleihen, wie die ja den Geschwister-Scholl-Preis auch gemeinsam mit dem Börsenverein verleiht. Der Preis gehört weiterhin Hella Schlumberger, registriert im Deutschen Patent- und Markenamt.
2012/2013
Die Stadtkanzlei druckt mit Unterstützung des Kulturreferats alle vier Elserhefte für Bibliotheken, Archive, Büchereien und politisch Interessierte nach.
Februar 2013
Im Aenanenhaus in der Türkenstraße findet eine Veranstaltung statt zum Thema: „Was den „Apfelpfarrer“ Korbinian Aigner mit dem Bürgerbräu-Attentäter Georg Elser verbindet“. Die Aenanen sind eine katholische nicht-schlagende Studentenverbindung aus Wasserburg am Inn. Aenanis, lat., heißt „zum Inn gehörig“, Bundesbrüder sind Pater Rupert Mayer und Prälat Ludwig Mödl.
- Lesung von Hans Heinrich („Jahrhundertroman – Aus dem langen Leben des Eustachius G.“, Weilheim 2009), mit Kommentaren seines Romanhelden zum Bürgerbräu-Attentat
- Zither Prälat Mödl
- Akkordeon Walter Schreiber
- Film Bemt Engelmann und Gisela Wunderlich über den malenden „Apfelpfarrer“ Aigner, der, weil er Elsers Attentat gutgeheißen hatte, wie der bis April 1945 in KZ’s eingesperrt war. Im KZ Dachau züchtete er heimlich 4 neue Apfelsorten KZ 1 bis KZ 4. Aus KZ 3 wurde später der „Korbiniansapfel“.
- Verteilung von Korbiniansäpfeln aus Jarzd, einem Nachbardorf von Hohenbercha bei Freising, wo Aigner, dem Todesmarsch der Häftlinge 1945 aus dem KZ Dachau entkommen, bis in die 60-er Jahre Pfarrer war und eines natürlichen Todes starb
07. April 2013
Führung: „Auf den Spuren Georg Elsers oder Löwenjagd in der Türkenstraße“, anschließend szenische Lesung von Freunden der Georg-Elser-Initiative im Senatssaal der Akademie der Bildenden Künste aus bislang kaum bekannten Texten oder selten bis gamicht aufgeführten Theaterstücken.
Aus den Büchern:
- „Türkenstraße 26“ (Hugo A. Müller 1989)
- „Türkenstraße, Vorstadt und Hinterhof‘ (1998/2003 Hella Schlumberger) und den Theaterstücken:
- „Johann Georg Elser“ (Peter-Paul Zahl 1982)
- „Schorsch, der Attentäter aus dem Volk“ (Gerhard Majer 1986)
- „Georg Elser – Allein gegen Hitler“ ( de Lazzer / Huby 2006)
- „Elser“ (Hartmut Danneck 2007)
- „Elser bei der Gestapo“, schwäbisch (Hellmut Haasis 2007)
Seit 2000
Kampf für einen „würdigen“ Georg-Elser-Platz mit Brunnen, der-wiewohl Feuerwehranfahrtszone – zugeparkt und zugemüllt wird. Die eigentlich zuständigen Referate verstecken sich hintereinander, die Verantwortung wird den Anwohnern zugeschoben, die Polizei, die eigentlich abschleppen müßte, stellt sich tot
Juni 2013
Inzwischen hat die Stadt eine 13-köpfige Jury zusammengestellt: fünf Stadträte und acht engagierte Bürger, darunter Michael Sack und Hella Schlumberger von der Georg-Elser Initiative, die am 11. Juni 2013 den Elser-Preisträger für 2013 küren sollen. Die Initiative schlägt Jean Ziegler, den kritischen Schweizer Schriftsteller vor, die Jury entscheidet sich für zwei Filmer Kuban und Ohlendorf, die heimlich rechte Hassgesänge gefilmt und veröffentlicht hatten („Blut muss fließen“)
4.11.2013
Erste städtische Verleihung des Georg-Elser-Preises an die beiden Filmer im Burda-Saal der Israelitischen Kultusgemeinde, die auch das Catering übernimmt – allerdings vier Tage zu früh. Warum? Weil der 8. November ein Freitag gewesen wäre und die jüdische Gemeinde sich auf den Sabbat vorbereiten müsse. Deshalb wurde der Elser vorverlegt, hieß es von der JKG. Vermittlung des lebensgroßen Elser-Gemäldes von Arno Henseler für die Preisverleihung. In Hella Schlumbergers Rede („Mit’m Elser kann man’s scheint’s machen“) wird der immer wieder auffallend schlampige Umgang mit Elser-Daten kritisiert:
- da heißt er oft Elsner oder Elstner oder gar Eisler oder Eisner
- da wird das Attentat gern auf den 9. November 1939 verlegt (es war der 8. November)
- da wird sein Geburtsort Harmaringen statt Hermaringen genannt
- sein Beruf mit Uhrmacher angegeben
- es wird behauptet, er habe die Bombe in München gebaut
- er sei nicht allein gewesen oder
- es wird sein Name gänzlich unterschlagen.
Wie in einer, vom Institut für Zeitgeschichte gestalteten Ausstellung der Bayerischen Landesbank („Der Ort und seine Geschichte“) nur die Geschwister Scholl aufscheinen, die in der damaligen Gestapo-Zentrale im Wittelsbacher Palais verhört wurden, aber Elser fehlte, der dort auch verhört und gefoltert wurde, bis er gestand.
Es brauchte Jahre und verschiedene Vorstöße der Initiative, bis Elser endlich neben der „Weissen Rose“ im Schaufenster und der Eingangshalle der Landesbank an der Briennerstraße zu sehen war. Seit 2018 wird in der Ausstellung jedoch nur noch die Geschichte des Gebäudes behandelt, sowohl die „Weisse Rose“ als auch Georg Elser fehlen im Schaufenster, wurden ins Innere der Bank verbannt. Im Fenster hängt 2019 nur noch ein Foto des von den Nazis gebauten Gestapo-Gefängnisses
2013/14
Zur Elser-Preisverleihung 2013 brachte die Initiative die vierte Elser-Postkarte von Jan Deichmann heraus, wie die anderen auch, auf einem Elser-Portrait basierend. Die früheren drei stammen von Heinz Birg (2001), Alfons Ostermeier (2009) und Helmut Gruber (2011).
Das Deichmann’sche Elser-Portrait gefiel dem engagierten Journalisten Claus-Peter Lieckfeld so gut, daß er es kaufte und der Elser-Initiative anbot, die beschloß, es dem Gasteig
(Kulturzentrum) als Dauerleihgabe zur Verfügung zu stellen. Weil die Elser-Bildnisse dort, am Ort des früheren Bürgerbräus (1923 Hitler-Putsch, ab 1933 jährliche Feiern mit den „alten Kämpfern“, 1939 Elser-Attentat), allesamt eher einen negativen Eindruck beim Betrachter hinterlassen (zweimal das bekannteste Elserfoto: der von den Nazis gefolterte und von den Folterern fotografierte Bürgerbräu-Attentäter, kommentarlos ausgestellt; dann das eher gewalttätig wirkende Grützke-Bild: „Elser beim Bau seiner Bombe“ er hatte zuerst „Elsner“ geschrieben), denen das Deichmann-Portrait entgegenwirken soll. Es dauerte Jahre bis Text und Fotos im Gasteig zu Elser korrigiert waren
Ende 2014
Anstösse zur Korrektur des Datums einer Hitler-Rede (8., nicht 9. November) in der Freiluft-Dokumentation des Gasteigs an der Rosenheimer Straße. Nach 3½ Jahren endlich ist der Fehler behoben. Die Haidhauser, die für die Elser-Info verantwortlich zeichnen, lassen sich eben nur ungern korrigieren. Es scheint in München zwei Elsers zu geben: den Haidhauser (mit dem Bürgerbräu/Gasteig) und den Maxvorstädter (mit Wohnung und Ort von Verhör und Folter; später mit Platz, Preis, Denkmal und „Erinnerungszeichen“ – von der Initiative erdacht und durchgestzt)
Januar 2014
Der jahrelange Kampf der Elser-Initiative gegen das Zuparken des Elser-Platzes zeitigt ein erstes Ergebnis: Es parken weniger Autos auf dem Platz, der eigentlich wegen der Feuerwehranfahrtszone gänzlich leer sein müßte. Was im ganzen Land sonst befolgt wird, gilt offensichtlich für den Elser-Platz nicht, oder nur bedingt. Der Erfolg ist zweifellos dem Einschalten des Polizeipräsidenten Andrä zu verdanken. Hält aber nicht lange an: dann werden wieder die Poller rausgerissen und die Autos auf dem Platz geparkt – straflos, oft ganze Wochenenden lang. Niemand fühlt sich verantwortlich. Und für den Elser schon gleich garnicht, scheint es
26.6.2014
Am Georg-Elser-Platz: Pressekonferenz und Kontaktaufnahme der Initiative mit Produzenten, Schauspielern und den Drehbuchautoren des Films „Georg Elser: Es muß sein“, der 2015 ins Kino kommen wird (umbenannt in: „Elser- Er hätte die Welt verändert“, später heißt er nurmehr: „Elser“).
Einladung zur Premiere
8.11.2014
Gedenkveranstaltung zum 75. Jahrestag von Elsers Bürgerbräu-Attentat in der Akademie der Bildenden Künste (Historische Aula).
Mitveranstalter: Bayerische Landeszentrale für politische Bildung des Kultusministeriums. Lore Mühlbauer und Aki Ahrens haben eine Elserpuppe gestaltet, die es live zu sehen und als Postkarte zu kaufen gibt.
Nach der Begrüßung durch den Akademie-Präsidenten Rehm wird die Rundfunk-Sendung „Hitlers wahrer Gegenspieler“ von Hella Schlumberger eingespielt, in der Elsers Bruder Leonhard, Elsers Vetter Hans und Elsers Sohn Manfred zu Wort kommen, die alle nicht mehr am Leben sind.
Es reden:
- Kultusminister Spaenle („Über das Erinnern“)
- Ex-OB Ude („München und Elser“) und
- Dirk Riedel von der KZ-Gedenkstätte Dachau („Bunkerhäftling Elser“)
Es singen und spielen:
- Fritz Leibold (Klavier) und Juliane Gredmaier(Gesang)
Es lesen und erzählen:
- Hellmut Haasis aus seinen schwäbisch geschriebenen Elser-Büchern ( es gibt auch andere) die Szene: Elsa Härlen (Elsers letzte Freundin), wird von Hitler in Berlin vernommen
- Leonie Breinersdorfer, die mit Papa Fred gemeinsam das Drehbuch zum neuen Elser-Film verfaßt hat, liest aus ihren Lieblingsszenen
- Boris Ausserer, einer der zwei Produzenten („Lucky Bird Pictures“) berichtet, wie er auf die Idee kam, diesen Film zu machen.
Es moderiert Lisa Pfaffinger und erinnert an die Zeit vor 75 Jahren:
- 08.11.1939, 19: 10 Uhr: Hitler noch nicht im Bürgerbräu, Elser bereits im Zug nach Konstanz
- 08.11.2014, 19: 10 Beginn der Veranstaltung in der Akademie.
- 08.11.1939, 20: 15: Elser in Konstanz, nähert sich der Schweizer Grenze; Hitler beginnt seine Rede, die er bereits um 21 :07 Uhr (eine Dreiviertelstunde früher als üblich) beendet.
- 08.11.2014, ab 20: 15: In der Akademie reden: Kultusminister Spaenle und Ex-OB Ude
- 08.11.1939, 21 :20: Die Bombe explodiert im Bürgerbräu, Elser ist bereits an der Grenze festgenommen, Hitler und Entourage warten am Bahnhof auf den 21 :35er Zug nach Berlin
- 08.11.2014, 21 :20: Die Akademie-Veranstaltung ist beendet
Dezember 2014
Öffentliches Hearing im Alten Rathaussaal zum Thema Stolpersteine, die Entscheidung des Stadtrats („nein“ wie bisher, oder „ja“ wie in den meisten anderen Städten?) wird für Anfang 2015 erwartet. Die Elser-Initiative denkt an einen Stolperstein vor dem Haus Türkenstraße 94, wo Elser in München gewohnt hatte.
Nicht einzeln erwähnt: Briefe (an Herbert Rosendorfer, Beate Klarsfeld, Ulrich Chaussy, das Staatsarchiv, das Institut für Zeitgeschichte, die Bayerische Landesbank, das NSDokuzentrum) Faxe, Leserbriefe und Telefonate an die Medien, die mit dem Thema Elser immer wieder recht unbesorgt umgehen, gern Falsches und Halbrichtiges (z.B.: Elser habe die Bombe in München gebaut) behaupten. Es bleibt noch ein weites Feld der Korrektur
Januar 2015
Verleihung der Bayerischen Filmpreise: Der neue Elserfilm erhält den Preis für die beste Produktion, der mit 200.000€ dotiert ist. Die Elser-Initiative fragt an, ob sich Produzent Ausserer vorstellen könne, einen Teil des Preisgeldes für einen Brunnen auf dem Georg Elser-Platz abzuzweigen. Wird verneint, weil projektgebunden
09.04.2015
„Elser-Tour“, Gedenken an die Ermordung Elsers vor 70 Jahren im KZ Dachau: Radler fahren am Georg-Elser-Platz ab, die übrigen nehmen die S-Bahn, beide Gruppen treffen sich im früheren KZ-Gelände vor dem Bunker, in dem El er inhaftiert war. Die Elser-Initiative hat einen eigenen Button entworfen.
Pfarrer Björn Mensing von der Evangelischen Versöhnungskirche auf dem KZ-Gelände macht die Führung, anschließend gibt es mit ihm und den Klosterschwestern von „Karmel Heilig Blut“ einen ökumenischen Gottesdienst für die von den Nazis Ermordeten des 9. April 1945 mit Texten von Dietrich Bonhoeffer, der selber unter den Opfern war.
Zurück auf dem Georg-Elser-Platz in München reden Hella Schlumberger (Was die Initiative bisher erreicht hat und was noch aussteht) und Margarete Bause, Vorsitzende der Grünen im Landtag über Helden, große und kleine.
Anschließend Besuch der Elser-Filmpremiere im ARRI-Kino und des anschließenden Empfangs in der Max-Emanuel-Wirtschaft
05.05.2015
Vorführung des neuen Elser-Films im Landtag mit anschließender Podiumsdiskussion zum Thema „Zivilcourage“. Die Elser-Initiative wird nicht erwähnt und kommt auch nicht zu Wort. Landtag und Filmcrew feiern sich gegenseitig
07.05.2015
Besuch des israelischen Kampfpiloten Kaplan bei der Initiative, der mit 70 Jahren, inzwischen Unternehmer geworden, an einer Doktorarbeit über Raoul Wallenberg schreibt und das Schicksal Elsers (Warum so lange nicht anerkannt? Warum immer noch nicht ganz?) mithineinnehmen will. Versorgung mit Material. Dem Versuch, über Kaplan Elser vielleicht ins Yad Vashem in Jerusalem als „Gerechter unter den Völkern“ zu bringen, verweigert sich der Kampfpilot: er verstehe sich mit dem Leiter nicht
11.05.2015
Gasteig-Kulturzentrum: Enthüllung des Elser-Portraits von Jan Deichmann, das Claus-Peter Lieckfeld dem Gasteig als Dauer-Leihgabe zur Verfügung gestellt hat
Reden:
- Michael Amtmann von der Gasteig GmbH
- Hella Schlumberger von der Elser-Initiative („Mit’m Elser kann man’s scheint’s machen“)
- der Künstler Deichmann („Elser ist mein Che“) und
- der Stifter Lieckfeld („Über die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat“)
- Prälat Mödl spielt auf der Zither „Die Gedanken sind frei“
13.06.2015
Der Historiker Lothar Gruchmann, der in den 60-er Jahren die Elser-Protokolle entdeckte und damit eine neue Sicht auf Elser einleitete, stirbt in München – wir trauern um ihn
Ende 2015
Ein Freund entdeckt im offiziellen Stadtportal Münchens, daß auf dem Stadtplan der Georg-Elser-Platz fehlt. (Wie auch der Ernst-Toller- und der Erich-Mühsam-Platz).
„Die haben doch keine postalische Adresse!“ heißt es vonseiten der Stadt. „Und der Platz der Opfer des Nationalsozialismus?“ fragen wir zurück. Aber der firmiere doch unter „Park“, verteidigen sich Stadt und Subunternehmer. Die paar Platanen um den Platz und die Freischankfläche sollten einen Park ergeben? Nach mehreren Wochen taucht dann im Stadtportal doch noch der Georg-Elser-Platz auf
10.11.2015
Zweite Georg-Elser-Preisverleihung durch die Stadt München (in Wirklichkeit die achte, seitdem wir 2001 den Preis ins Leben gerufen hatten) an die engagierte Rechtsanwältin und Ex-Stadträtin Angelika Lex im NS-Dokuzentrum in der Briennerstraße (am Ort von Hitlers „Braunem Haus“). Hella Schlumberger hatte als Jury-Mitglied Günter Wallraff als Preisträger vorgeschlagen.
Die Preisträgerin kritisierte die Flüchtlingspolitik des „Rechtsstaates“ und erzählte von ihrem Kampf für Presse- und Meinungsfreiheit, gegen Überwachung, Faschismus, Rassismus und für zivilen Ungehorsam („Heute wäre Georg Elser Fluchthelfer“), den sie gemeinsam mit ihrem Mann Sigi Benker, Ex-Fraktionsvorsitzender der Grünen im Stadtrat und Jury Mitglied des Preises, geführt hatte. Wenige Wochen später stirbt sie.
2015
Hella Schlumbergers Antrag auf einen Brunnen am Georg-Elser-Platz war vom Bezirksausschuß 3 zunächst angenommen worden, auch die Stadt hatte Einverständnis signalisiert. Hella Schlumberger treibt zwei Sponsoren auf, die aber gern vom Bezirksausschuß selber kontaktiert werden wollen. Was tut der Bezirksausschuß? Nichts. Sie nimmt Kontakt mit der Akademie auf: ob vielleicht ein Professor mit seiner Klasse sich des Themas annehmen könne: Brunnen auf dem Elserplatz. Der Bezirksausschuß wird informiert, verschiebt das Thema aber wieder und verspricht, daß Hella Schlumberger für die Realisierung mit Geld aus dem neu zu schaffenden „Bürgerhaushalt“ rechnen könne. Monate vergehen.
Der Bezirksausschuß hält wieder eine seiner Sitzungen ab, in der der Brunnen-Beschluß plötzlich umgeworfen wird. Dafür solle ein „öffentlicher Bücherschrank“ auf dem Platz aufgestellt werden. Nach dem Protest von Buchhändlern wird auch die Bücherschrank-Idee wieder verworfen. Die Elser-Initiative erfährt davon aus der Zeitung. Auf Protestbriefe an den BA-Vorsitzenden passiert nur wieder – nichts. Die Elser-Initiative hat beide Ideen noch nicht verloren gegeben: Brunnen auf dem Elser-Platz und öffentlicher Bücherschrank auf dem Pinakothekengelände.
13.04.2016
Themenabend der Georg-Elser-Initiative beim KKV Hansa (einem 1880 gegründeten katholischen Kaufinannsverein in der Briennerstraße): „Wir sind stolz auf Euch! Frühe Helden des Widerstands in München“ und zwar:
- Fritz Gedieh (der Mann der Schrift)
- Pater Rupert Mayer ( der Mann des Wortes)
- Georg Elser (der Mann der Tat)- und was sie verbindet.
- Einführung Pfarrer Rainer Maria Schießler, dessen neues Buch eben erschienen war: „Himmel, Herrgott, Sakrament“.
Referenten
- Zum Journalisten und Verleger Fritz Gedieh (dessen Büste 2015 im Hof des Hansahauses eingeweiht und dessen Seligsprechungs-Verfahren 2016 eröffnet wurde) sprach der Journalist Georg W alser
- zu Pater Rupert Mayer (dem bereits selig Gesprochenem) der Archivar Roland Götz
- zu Georg Elser (der als Protestant keine Chance hat, je selig gesprochen zu werden: wie er auf die Idee zum Bürgerbräu-Attentat gekommen war) Hella Schlumberger
- Die Musik kam vom Zither-Manä. Titel: „Es dunkelt schon wieder in Deutschland“
15.4.2016
Filmnachmittag in der Seidlvilla zu den „Helden des Widerstands“:
- „Auf dem geraden Weg“ (2013/14), Juri Köster über Gedieh (45 Min.)
- „Der Attentäter“ (1969) Rainer Erler über Elser (90 Min.)
- „Ein aufrechter Querdenker“ (1987). Aufzeichnung des Schauspiels von Pater Walter Rupp über Pater Rupert Mayer, aufgeführt 1987 in der Bürgersaalkirche (79 Min.)
08.11.2016
Ein Polit-Spaziergang zum 77. Jahrestag des Bürgerbräu-Attentats von und mit Hella Schlumberger, mit dem Titel „Münchens unsäglicher Umgang mit Georg Elser“. Zwei Stunden Führung, anschließend zwei Stunden Diskussion mit 40 Teilnehmern, halbseitige Vorankündigung in der SZ, ganzseitiger Bericht in der AZ. Das hatte es in den vergangenen 25 Jahren noch nie gegeben. Kommt Elser also langsam an?
Seit 2016
Erneuter Kampf gegen Beparken und Verwahrlosen- Lassen des Georg-Elser-Platzes. Briefe an OB Reiter, Ex-Kultusminster Spaenle und Innenministerium, Brandschutz und Feuerbeschau, an Polizei und Polizeipräsidium, die eigentlich dafür zuständig sind, daß eine Feuerwehranfahrtszone frei bleibt. Bis Juli 2019 keinerlei Veränderung. Der Eindruck drängt sich auf, daß die Behörden resigniert haben, die Polizei ihrer Aufgabe nicht gewachsen ist und allen anderen das Aussehen des Platzes ziemlich egal ist, Hauptsache man kann dort Roller, Radl und auch Autos parken.
Ende Juni 2017
Die Berliner Theatertruppe „Zentrum für politische Schönheit“ kommt nach München, um auf ungewöhnliche Weise Schüler für den Widerstand zu aktivieren: „Schreibt wie die ‚Weisse Rose‘ Flugblätter und verteilt sie in Diktaturen!“ In die Flugblätter-Jury wird Hella Schlumberger gebeten. Das Flugblätterverteilen in Istanbul übernimmt die Truppe dann doch selber.
21.06.2017
Jury-Sitzung für den Georg Elser Preis 2017, der zum dritten Mal von der Stadt München, in Wirklichkeit zum neunten Mal verliehen wird. Preisträger wird Ernst Grube (80), ein beliebter Münchner Kämpfer gegen das Vergessen, der als Kind aus jüdischer Familie das Glück hatte, im KZ Theresienstadt von der Sowjetarmee befreit zu werden, sich später der VVN (Verein der Verfolgten des Naziregimes) anschloss und Nachfolger von Max Mannheimer als Vorsitzender der Lagergemeinschaft Dachau wurde. Abgeschmettert landete Aktionskünstler Kastner (von der Kabarettistin Kinseher und der SPD-Stadtratsfraktion vorgeschlagen). Gewählt wurde allerdings auch nicht der Schriftsteller Rolf Hochhuth, den das Thema Elser sein Leben lang begleitet hat und dessen letzter Erfolg die Aufstellung des 18 m hohen ElserDenkmals in Berlin war. (Er hatte eine Weile nicht an die Holocaust-Leugnung von David Irving glauben wollen, was ihm nicht verziehen wurde). Er war von der Münchner Initiative vorgeschlagen worden
07.11.2017
Verleihung des Georg-Elser-Preises im NS-Dokuzentrum an Ernst Grube
- Laudator: Jürgen Zarusky vom Institut für Zeitgeschichte
- Musik: Michaela Dietl, Ziehharmonika
Der Elser-Initiative wird, wie schon 2015, keine Redezeit gegeben, sie darf nur Broschüren, Plakate und Postkarten anbieten, obwohl der Preis im Patentamt immer noch aufHella Schlumberger eingetragen ist.
Die Initiative hat eine neue, die sechste Elser-Postkarte herausgebracht, eine Zeichnung von Hellmuth Gruber (wie er sich jetzt schreibt)
Von der Münchner Elser-Initative herausgebrachte Elser-Hefte und -Postkarten
Weitere Aktivitäten:
Seit 2016
Unterstützung der Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit (IFFF), der die Jury den Anita-Augspurg-Preis zunächst einstimmig zuerkannt, dann aber im April 2016 doch nicht verliehen hatte, „antisemitischer Tendenzen“ wegen. Dabei war nur Kritik an der Politik Israels den Palästinensern gegenüber laut geworden. Mit diesem Totschlagargument, Israelkritik gleich Antisemitismus, wird speziell in München gern gearbeitet. Planung einer Veranstaltung zum Thema: weiblicher Widerstand mit dem Titel: „Wohl bekomm’s! Sieben Kämpferinnen gegen Krieg und Männergewalt (ganz im Sinne Georg Elsers) treffen und erzählen sich bei Tisch“.
Die sieben Kämpferinnen sind: Anita Augspurg, Rosa Luxemburg, Bertha von Suttner, Constanze Hallgarten, Toni Pfülf, Sophie Scholl und Olga Benario. Sie werden gespielt von: Heidi Meinzolt, Julia Killet, Johanna Baumann, Sibylle Dippel, Brigitte Obermayer, Sabine Bollenbach und Hella Schlumberger. Nach einem Jahr intensiven Textschreibens, Lektorierens und Probens findet am 22.03.2017 die gefeierte Premiere im DGB-Haus statt:
- Konzept, Regie und „Gastgeberin Benario“: Hella Schlumberger
- Ziehharmonika: Walter Schreiber. Das Publikum sang mit und spendete stehend Applaus
Seit 2013
Weiterführung des Kampfes um eine Gedenktafel am Haus Karolinenplatz 5 ( das der Versicherungskammer Bayern gehört, die es an den Sparkassenverband vermietet hat), wo im Hof und Keller im Mai 1919 21 katholische Handwerksgesellen als „Spartakisten“ denunziert, auf grausame Weise ermordet worden waren. Die Räterepublik war am Ende, die Stadt München von den „Weißen“, preußischen und württembergischen Truppen, Freikorps und marodierender Soldateska eingenommen und in
Es wird auch gern verschwiegen, daß ein paar Jahre später Adolf Hitler im Haus Karolinenplatz 5, beim Verlegerpaar Bruckmann als gern gesehener Gast ein- und ausging. War doch Frau Bruckmann eine seiner Gönnerinnen. Die beiden anderen waren Frau Bechstein und Frau Hanfstaengl, alle drei aus dem intellektuell-künstlerischen Münchner Großbürgertum.
Wovon hatte die Versicherungskammer ihre Zustimmung zum Text der Gedenktafel abhängig gemacht? Daß dort kein Bezug zu Hitler hergestellt würde. Der Umgang mit dem Dritten Reich und Georg Elser ist anscheinend auch heute noch nicht selbstverständlich und schon garnicht gewollt
Seit 2017
Die Stadt versucht nun, mit Versicherung und Sparkasse zu einer Gedenktafel-Entscheidung zu kommen. Sie wurde endlich am 6. Mai 2019 zum Hundertjährigen der Ermordung der Gesellen enthüllt. Es redeten die Chefs der Versicherungskammer Bayern Walthes, des Sparkassenverbandes Netzer, des Kolpingwerkes und der Elser-Initiative
August 2017
Beginn des weltgrößten Elser-Graffitos an einer 23 m hohen Wand vorn Pressehaus Bayerstraße (tz, Münchner Merkur) durch die Sprayer Loornit und WonABC. Wer Elser eigentlich war, erfährt man freilich nirgends. Weder bei der offiziellen Einweihung im gleichen Monat – die Elser-Initiative hatte ihre Hilfe angeboten, die aber abgelehnt wurde – noch Monate später in der Umgebung des Wandbildes.
Nur wer Elsers Aussehen kennt, entdeckt ihn zwischen Comicfiguren aus gemalten Blech wie Robin Hood, Daniel Düsentrieb oder Zorro. Dazwischen gequetscht eine Justitia, ganz unten der zerbornte Bürgerbräukeller, den freilich auch nur erkennt, wer um die Geschichte weiss.
Wiewohl beide Sprayer sich als Elserfreaks outeten, bleibt unverständlich, warum Won, entgegen dem ursprünglichen Entwurf, den die Initiative fotografiert hatte, Elser plötzlich einen derart irren Blick auf gesprayt hat.
Hätte er so ausgesehen, wäre er im Bürgerbräukeller aufgefallen, beobachtet und höchstwahrscheinlich gestellt worden. Dieser Blick ist kontraproduktiv, verzerrt Elser einmal mehr in Richtung Dämonisierung, wobei die freundliche Unauffälligkeit sein Markenzeichen war und ihm den Einbau der Bombe erst ermöglichte.
Auf Kritik der Initiative zogen sich die beiden Sprayer auf ihre künstlerische Freiheit zurück. Hellas Schlumbergers Artikel „Der irre Blick. Das Fake an der Bayerstraße“ wurde von Presse und Kulturreferat mit Schweigen Übergange! An Elser-Infomaterial schien nicht das geringste Interesse zu bestehen.
Im Sommer 2018
Entdeckt die Initiative zufällig an der Aussenmauer des Pressehauses Bayerstraße eine vergrößerte fehlerhafte tz-Seite vom August 2017 (auf Deutsch und Englisch) „Georg Elsers Fassade steht“. Darin dreizehn Artikel zu den Blech-Monstern, zwei zu Georg Elser. Wie soll da Elser je bei jungen Leuten ankommen und geschätzt werden? Deshalb beschloss die Initiative eine „Smartphone-App“ zu Elser gestalten zu lassen
Sommer 2018
Kontakt mit der Dachauer Caritas. Ergebnis: Zwei Elser-Führungen und ein Auftritt im Dachauer Erzählcafe Termin bei der neuen Leiterin des NS-Dokuzentrums Mirjam Zadoff, um Ergänzung der ständigen Ausstellung zum Thema Elser gebeten. Außer der Bodenplatte am Gasteig wird keine weitere Erinnerung (Platz, Preis, Denkmal, Heft, Postkarten, Reisen, Führungen, Veranstaltungen … ) an Elser in München erwähnt, auch die Elser-Initiative scheint es nicht zu geben. Frau Zadoff zeigte sich zugänglich, sagte aber, sie müsse erst das Ergebnis des Streits um das Copyright der Ausstellung (das ihr Vorgänger Nerdinger für sich beansprucht) abwarten, was soviel heißt, daß in der Zwischenzeit nichts verändert werden dürfe.
August 2018
Zusage des Stadtarchivs für die Anbringung eines „Erinnerungszeichens Georg Elser“ am Haus Türkenstraße 94; die Initiative solle sich schon Gedanken zur Veranstaltung am
9. April 2019 machen, dem 74. Todestag Elsers
Im Oktober 2018
hatte der Hausbesitzer sein Einverständnis erklärt, was heißt, dass Elser eine 12 cm2 große Erinnerungstafel am Hauseingang erhält. Der Text besteht nur aus Daten: Geboren, verhaftet, ermordet.Der Begriff „Bürgerbräuattentäter“ fehlt. Das habe der Stadtrat so beschlossen, wehrt sich das Stadtarchiv, auf keiner der Tafeln werde der Grund der Ermordung angegeben. Keine
„Opfergruppenzugehörigkeit“- Warum denn nicht? Wozu dient dann die Tafel?
November 2018
Nachdem die Initiative bemerkt, dass Beate Klarsfeld, die Elser-Preisträgerin von 2009 in Artikeln und Live-Interviews immer wieder den Georg-Elser-Preis verschweigt, während sie sämtliche anderen Auszeichnungen aufzählt, bittet Hella Schlumberger Günter Wallraff, den Klarsfeld-Laudator, sie nach dem Grund zu fragen. Dazu falle ihr nichts ein oder sie bestreitet es, berichtet Wallraff. Was könnte denn wirklich dahinterstecken? Ist der Elser ihr zu gering oder bereut sie es, auf das Preisgeld verzichtet zu haben?
Februar 2019
Beate Klarsfeld schickt zehn Jahre nach der Preisverleihung einen Artikel aus dem „Neuen Deutschland“, in dem sie den Elserpreis erwähnt, aber „überreicht von Günter Wallraff‘, was nicht stimmt. Er war ihr Laudator, sie bekam den Preis von der Münchner Elser-Initiative, wobei weder sie noch München erwähnt werden
9.4.2019 (74. Todestag Elsers)
Anbringen des 12×12 cm Gedenktäfelchens (,,Erinnerungszeichen“) am Eingang der Türkenstraße 94
Es reden:
- Joachim Ziller, Elser-Gedenkstätte Königsbronn
- Pfarrer Björn Mensing, Versöhnungskirche Dachau
- Bürgermeisterin Christine Strobl
- Andreas Bieberbach, Beauftragter gegen Rechtsextremismus des Bezirksauschuß
- Hella Schlumberger, Georg-Elser-Initiative München über „München und Elser – eine kritische Bestandsaufnahme“
Es musiziert: Walter Schreiber
An die hundert Leute waren gekommen. Die Initiative verkaufte oder verschenkte die neue Postkarte von Hellmuth Gruber und zeigte vom Nachbarhof aus das schmale, hohe Fenster vom Elserzimmer bei Lehmanns (2. Stock, rechts vom Balkon)