9. Vetter Hans Elser (1937- ), Heidenheim, Ex-Volksschuldirektor
Vetter, Heidenheim: „Man müsste allmählich den Schorsch an die vorderste Stelle im Widerstand rücken.“
„Die Elser/die stammen ganz ursprünglich aus Konstanz. Jetzt daspsar, das kam von Konstanz her, Elsar, Ölsar mit etlichen Variationen natürlich. Das heißt soviel wie: der bei den Elsbeerbäumen lebt, Ellerbäume, Elsbeer, das waren also Vogelbeerbäume. Soll ein hartes Holz gewesen sein. Schreiner war er, der Johann Georg, sein Bruder Leonhard auch, und sein Sohn Manfred hat 26 Jahre in einer Firma für Holztüren gearbeitet. Musik gemacht haben sie alle. Machen sie heute noch. Holz und Töne eben.“ Hans Elser, dessen Großvater ein Bruder des Großvaters des Bürgerbräuattentäters war, spielt Geige, Johann Georg Elser hat Ziehharmonika, Zither, Flöte und Bassgeige gespielt.
Man traf sich in Königsbronn, „In diesem Zitherklub hat mein Vater mitgespielt, da hat mein Geigenlehrer mitgespielt und in dem hat auch der Johann Georg Elser mitgespielt. Also er war hochmusikalisch. Er hat Zither und Flöte gespielt. Und da kam der Johann Georg Elser auch zu uns viel ins Haus. Ich hab halt Schorsch zu ihm gesagt. Gesprochen hat er nicht viel, hat aber gern gelacht. Er hat sich nirgends aufgedrängt, er war sehr zurückhaltend.“ Nach dem Attentat habe er sich geschämt, wie alle Königsbronner. Die restlichen 5 h Jahre des dritten Reiches hindurch. Dann die folgenden Jahrzehnte des Totschweigens, bis die Protokolle auftauchten, der Elser-Kreis sich bildete, Artikel, Bücher, Stücke, Filme und wissenschaftliche Arbeiten über ihn erschienen.
Heute meint Hans Elser: „So gut wie Stauffenberg und alle anderen Widerstandskämpfer müsste man auch den Johann Georg Elser einreihen, wenn nicht gar an vorderste Stelle rücken. Denn er hat es als einer der ersten erkannt, wohin das Schiff des Nationalsozialismus führte“.